Willkommen im Ciastel, einem Haus, das Geschichte atmet und Geschichten erzählt.

Ursprünglich als „Ansitz Rost“ bekannt, wird es heute liebevoll „Ciastel“ genannt – ein ladinisches Wort für Schloss. Dieser Name verweist auf den markanten Zinnenkranz, der das Gebäude einst zierte – und bei genauer Betrachtung noch heute unter der Holzverschalung zu erkennen ist.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Geschichte des Hauses reicht bis ins Jahr 1220 zurück:
Der erste bekannte Besitzer, Hartwig von Puochenstein, verließ damals seine Güter in Buchenstein und ließ sich in St. Vigil nieder.

Ab dem 14. Jahrhundert ist der Ansitz unter dem Namen „Rost“ dokumentiert – vermutlich erbaut oder erworben um 1318 von Mainle von Buchenstein, der sich fortan „von Rost“ nannte.

In den folgenden Jahrhunderten blieb das Haus in Familienbesitz:

  • Peter von Rost war um 1433 und 1439 als Richter in Enneberg tätig und wird mehrfach als Besitzer des Ansitzes Rost erwähnt. 
  • Ihm folgten u. a. Hans von Rost (1433, 1454), Sigmund von Rost (1483) und schließlich Johann von Rost sen., der 1521 in Gais verstarb und wohl im Ansitz geboren wurde. 

Im Jahr 1505 erwarb ein weiterer Johann von Rost den Ansitz in Aufhofen bei Bruneck, wodurch sich die Spur des Hauses mit der lokalen Gerichtsbarkeit in St. Vigil verknüpft: Das erste Gericht befand sich im heutigen Hotel Corona – ein Porträt des Adligen erinnert dort noch heute an diese Zeit.

  • 16. Jahrhundert
     Die Linie der Familie Rost endet.
     Der Ansitz wird vom Kloster Sonnenburg übernommen.
     Später werden die Güter an Bauern verteilt – der Ansitz beginnt sich baulich zu verändern.
  • 17.–19. Jahrhundert
     Ein Teil der ursprünglichen Mauern wird abgetragen, Steine für neue Gebäude im Dorf verwendet.
     Nur ca. ein Drittel des ursprünglichen Bauwerks bleibt erhalten.
     Das Haus wird landwirtschaftlich genutzt.
  • 20. Jahrhundert
    Das Gebäude wird modernisiert, teilweise umgebaut, bleibt jedoch in Privatbesitz. Die historischen Elemente werden zunehmend überdeckt (z. B. der Zinnenkranz unter der Holzverschalung).
  • 1990er–2010er
    Die Familie Baumgartner übernimmt den Ciastelhof von der Großmutter und beginnt, sich intensiver mit der Geschichte des Hauses auseinanderzusetzen.
  • 2010er–2013
     Mit großem Gespür für den historischen Wert des Anwesens startet die Familie eine behutsame Sanierung und bereitet das Haus sorgfältig auf eine neue, zeitgemäße Nutzung vor.
  • Seit 2014
    Das Ciastel wird heute als liebevoll geführtes Apartmenthaus betrieben.
    Die Philosophie: Geschichte bewahren, modernen Komfort bieten – stets mit Respekt vor dem Geist des Ortes.